Umwelt
Wir setzen uns dafür ein, den Schienengüterverkehr, den kombinierten Verkehr und den modularen Verkehr noch umweltfreundlicher zu gestalten.
Der nachhaltige Verkehrsträger Schiene bildet die Basis unseres Geschäftsmodells und ist ein wichtiger Treiber, um die Belastungen für Klima und Umwelt im Transportsektor zu verringern. Im Rahmen unserer Klimastrategie wollen wir durch den Einsatz regenerativer Energien zur Klimaneutralität beitragen und Lärmemissionen verringern. Wir haben ein konzernweites Energiemanagement etabliert und praktizieren ein systematisches Abfallmanagement. Selbstverständlich verpflichten wir uns zur Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften zum Schutz der Umwelt. Besonderes Augenmerk legen wir auf die technischen Vorschriften für Bau und Betrieb von Equipment sowie der betriebenen Anlagen und die Vorschriften zu Gefahrguttransporten.
Darüber hinaus verpflichten wir uns zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen:
- VTG schont Ressourcen bei Bau, Betrieb und Instandhaltung der Waggon- und Tankcontainerflotten.
- Abfälle werden, wenn möglich, vermieden oder recycelt und ordnungsgemäß entsorgt.
- Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichten sich, Ressourcen zu schonen.
VTG engagiert sich zudem in verschiedenen Initiativen für Umwelt- und Klimaschutz, beispielsweise in der Stiftung KlimaWirtschaft, der UmweltPartnerschaft Hamburg, der Responsible-Care-Initiative oder der Climate Bonds Initiative.
Klimastrategie
Bei VTG wollen wir durch verantwortungsvolles Handeln, innovative Lösungen und einen schonenden Umgang mit Ressourcen dem Klimawandel entgegenwirken und damit nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Um unser Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, haben wir uns vorgenommen, unsere CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 bereits bis 2030 zu halbieren. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2021 sowohl unsere Firmenzentrale in Hamburg als auch einen großen Standort in Duisburg auf erneuerbare Energien umgestellt. Weitere Standorte werden schrittweise folgen, darunter unsere Werke Waggonwerk Brühl, Waggonbau Graaff und SEMA.
Wir unterstützen die Vereinten Nationen bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) und bekennen uns zum Pariser Klimaschutzabkommen sowie dem europäischen Green Deal.
Wir sind zudem Mitglied der Stiftung KlimaWirtschaft. Das wichtigste Ziel der Stiftung ist es, sich für eine deutliche Reduzierung der globalen Erwärmung einzusetzen. Die Stiftungsmitglieder bringen unternehmerische Lösungskompetenz ein und unterstützen die Politik darin, marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Klimaschutz zu etablieren.
Energiemanagement
Ein effizienter Energieverbrauch ist eine der wichtigsten Stellschrauben für mehr Klimaschutz. Darum stellen wir durch ein umfangreiches Energiemanagementsystem sicher, dass die energetische Leistung an unseren Standorten kontinuierlich überprüft und verbessert wird.
Wir haben bereits verschiedene Einsparmaßnahmen umgesetzt. So konnten wir beispielsweise allein durch den Wechsel von HQL-Strahlern zu LED-Strahlern in den Werken Ateliers de Joigny, Waggonwerk Brühl und Waggonbau Graaff fast 258 Megawattstunden an Strom einsparen. Das entspricht einer Einsparung von 66 Tonnen CO2. Durch die Modernisierung des Rechenzentrums in Hamburg konnten wir weitere Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen.
Auch kleine Maßnahmen zahlen sich aus: Der Austausch von Einzelplatzdruckern gegen energiesparsame Etagendrucker beispielsweise führte zu einer Einsparung von rund sechs Megawattstunden Strom. Neben technischen Verbesserungen spielt auch das tägliche Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine zentrale Rolle. So werden beispielsweise die Lokführerinnen und Lokführer der VTG-eigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen durch Simulations- und Kontrollfahrten in einer energiesparenden und klimaschonenden Fahrweise geschult.
Lärmschutz
Schall, der das menschliche Ohr erreicht, wird zunächst als Geräusch bezeichnet. Erst wenn dieses Geräusch außergewöhnlich laut und lang anhaltend ist und zudem als unangenehm empfunden wird, spricht man von Lärm. Dabei ist Lärm keine messbare Größe – er lässt sich lediglich indirekt über die Intensität und die Lautstärke eines Geräuschs erschließen. Um die Lautstärke eines Geräusches zu ermitteln, werden der Schalldruck und die Schallfrequenz gemessen und per Umrechnungsskala in Dezibel dargestellt.
In der menschlichen Wahrnehmung entspricht eine Zunahme der Lautstärke um zehn Dezibel einer Verdopplung des Lärms, unabhängig davon, bei wie viel Dezibel das Anfangsgeräusch liegt. Das Gleiche gilt umgekehrt: Eine Reduktion der Lautstärke um zehn Dezibel bedeutet für das menschliche Gehör eine Halbierung des Lärms.
Ein Anteil der nationalen Verkehrshaushalte wird bereits für lärmmindernde Maßnahmen verwendet. Zu den bewährten Lösungen, um den Lärm an der Strecke zu reduzieren, gehören:
- Schallschutzwände
- Abschleifen der Schienen
- Schienenstegdämpfer
- Schienenschmiereinrichtungen
- Entdröhnung von Brücken
Traditionell bestehen Waggon-Bremssohlen aus Grauguss, einer groben Eisen-Grafit-Mischung. Die sogenannten Flüsterbremsen bestehen aus neuartigen Materialmischungen, beispielsweise aus mineralischen Fasern, Kautschuk und Harzen. Die Bremsklötze aus Verbundstoff beugen einem Aufrauen der Räder vor, ohne den Bremsvorgang zu beeinträchtigen. Der Wechsel auf Flüsterbremsen kann eine Lärmreduktion bis zu zehn Dezibel bewirken, was einer Halbierung des Lärms entspricht. Um diesen Effekt in einer für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Form zu erreichen, müssen jedoch mindestens 90 Prozent aller Wagen eines Zuges umgerüstet werden.
Für die Ausstattung von Waggons mit leisen Bremssohlen stehen zwei Varianten zur Verfügung: Die Komposit-Werkstoff-Sohlen (K-Sohlen) werden vorrangig bei Neubauwaggons installiert. Bestandwagen können mit den 2013 europaweit zugelassenen Low-Noise-Low-Friction-Sohlen (LL-Sohlen) umgerüstet werden. Bei beiden Varianten nimmt der Verschleiß an den Radsatzscheiben deutlich zu, was die Betriebskosten erhöht.
VTG rüstet die Wagenflotte nach und nach auf geräuscharme Bremssohlen um, oftmals im Rahmen von regulären Revisionen, häufig aber auch durch den Einsatz des Mobilen Services oder bei zusätzlichen Werksaufenthalten. Das bedeutet nicht nur einen enormen Arbeitsaufwand, sondern auch eine erhebliche finanzielle Belastung: nicht nur durch die bei der Umrüstung entstehenden Kosten, sondern auch, weil LL-Sohlen deutlich höhere Betriebskosten verursachen.
Noch bis Ende 2022 wird die Umrüstung durch das Programm „Innovation and Networks Executive Agency“ (INEA) der Europäischen Kommission gefördert.
Abfallmanagement
Wir schonen die Umwelt durch eine effektive Ressourcennutzung und ein systematisches Abfallmanagement, das auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft beruht. Das bedeutet: Abfälle möglichst vermeiden und unvermeidbare Abfälle bestmöglich verwerten. Ein Schlüssel dafür sind langlebige Produkte und die Wiederverwertung von Ressourcen. Die Wagen von VTG sind fast ausschließlich aus recycelbaren Materialien gefertigt und können mehr als 40 Jahre genutzt werden. Radsätze werden mehrfach aufgearbeitet, bevor sie schließlich recycelt werden.
Wo Abfall nicht vermieden werden kann, betreiben wir strikte Abfalltrennung und ein ordnungsgemäßes Recycling und Entsorgen. Dazu gehört sowohl die Aufteilung nach „Gefahrgut“ und „Nicht Gefahrgut“ als auch die Trennung von Papier und Gewerbemüll an den Bürostandorten. Metall, das einen Großteil der Abfälle in unseren Werken darstellt, führen wir über geeignete Sammelstellen in die Kreislaufwirtschaft zurück. Dadurch erreichen wir eine Recyclingquote von mehr als 90 Prozent im Sinne der europäischen Abfallverordnung. Dieses bereits sehr hohe Niveau wollen wir künftig auf 95 Prozent steigern und dauerhaft halten.