Smarte Schiene dank Sensorik: Die VTG stattet einen großen Teil der europäischen Wagenflotte mit digitaler Sensortechnologie aus. Im Rahmen eines Innovationsprojekts erprobt das Unternehmen vor allem solche Sensoren, die eine vorausschauende Wartung und Instandhaltung von Eisenbahngüterwagen ermöglichen und den Schienengüterverkehr damit besser planbar und wirtschaftlicher machen. Die ersten Sensoren wurden bereits an die Güterwagen angebracht und durchlaufen in den kommenden Wochen und Monaten ausgiebige Tests. Daneben wird auch eine streckenseitige Überwachung einiger sicherheitsrelevanter Wagenteile getestet – dazu zählen das Bremssystem, der Radsatz oder der allgemeine Gesamtzustand. „Wir sind stolz darauf, mit diesem Innovationsprojekt einen Beitrag zu einem attraktiven und digitalen Schienengüterverkehr zu leisten. Die Ausstattung unserer europäischen Flotte mit modernster Sensorik ist ein zentraler Baustein unserer Digitalisierungsstrategie“, sagt Sven Wellbrock, Chief Operating Officer Europe & Chief Safety Officer der VTG Aktiengesellschaft.
Vielfältiger Nutzen für die Schiene
Insgesamt werden Prototypen von sieben verschiedenen Sensormodellen mit unterschiedlichen Funktionen getestet. Dazu zählen neben einem Leer-Beladen-Sensor zum Beispiel auch Vibrationssensoren am Radsatz, durch die Verschleiß frühzeitig erkannt werden kann. Diese Information ist ein zentraler Schritt auf dem Weg von der heutigen zeitorientierten hin zu einer zustandsbasierten oder im Idealfall vorausschauenden Instandhaltung und Wartung von Waggons. Das kontinuierliche Monitoring des Wagenzustands ermöglicht eine effiziente Planung von Wartungsarbeiten. Diese können genau dann durchgeführt werden, wenn sie notwendig sind – und nicht nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums. Ausfallzeiten der Wagen lassen sich dadurch deutlich reduzieren, die Verfügbarkeit der Flotte steigt – für einen leistungsstarken Schienengüterverkehr. Zudem wird die Disposition vereinfacht, da die Wartung der Wagen genauer prognostiziert und geplant werden kann. Das ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der in Europa begrenzten Werkskapazität ein relevanter Faktor. Da weniger Transporte der Wagen zu Reparatur- und Instandhaltungswerken notwendig werden, steigt zugleich die Netzkapazität und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene. Außerdem erhöht die vorausschauende Instandhaltung die Sicherheit, denn der Status von sicherheitsrelevanten Komponenten wird aktiv und kontinuierlich kontrolliert.
Förderung durch die Europäische Union
Im Rahmen des Innovationsprojekts „VTG Rail Europe Status Oriented And Predictive Maintenance“ fördert die Europäische Union die Digitalisierung des Schienengüteverkehrs durch Sensoren – denn von einer flächendeckend zustandsorientierten und vorausschauenden Instandhaltung und Wartung von Waggons würde das gesamte System Schiene profitieren. Deshalb wird das Projekt durch die Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Union mit Fördermitteln in Höhe von 13 Millionen Euro kofinanziert. Das Projekt ist bis Ende 2023 angesetzt.
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